Es reicht!

21. Oktober - Aktionstag

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Ausbildungsklau und kein Ende: Es reicht!

Jedes Jahr die gleiche Leier: Politiker weinen Krokodilstränen über die Lage auf dem Ausbildungsmarkt und appellieren an die Wirtschaft doch „noch mehr“ zu tun. Im übrigen sei aber der Ausbildungspakt von 2004 „äußerst erfolgreich“. Ein Blick auf die Fakten zeigt die ganze Heuchelei: Die Lücke zwischen Bewerbern und betrieblichen Ausbildungsplätzen beträgt für den August 299.931. Innerhalb von zwei Jahren wurden über 50.000 betriebliche Ausbildungsplätze abgebaut. Der Ausbildungspakt ist tot. Mehr noch! Er war von Beginn an nichts anderes als eine gezielte Nebelkerze der Schröder-Regierung, um die Ausbildungsumlage zu blockieren und zugleich so zu tun als tue man was gegen die Jugendarbeitslosigkeit.
Vertrauen auf Gutwilligkeit der Konzernherren führt zu nichts – außer zu noch weniger Lehrstellen. Die Ausbildungsplatzabgabe (Motto: „Wer nicht ausbildet muss zahlen“) bleibt die grundlegende Forderung, um mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu erreichen.
Der DGB will ein Sofortprogramm für 50.000 (außerbetriebliche) Ausbildungsplätze, finanziert aus den Überschüssen der BA. OK, aber das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und bedeutet außerdem nichts anderes als eine Refinanzierung durch die arbeitende Bevölkerung, statt die Verursacher der Situation – die Großkonzerne - zur Kasse zu bitten.
Obwohl Hunderttausende Jugendliche nach der Schule auf der Straße stehen, wird zugleich der Druck auf erwerbslose Jugendliche weiter gesteigert: Senkung des Hartz-IV-Satzes für Unter-25-Jährige auf € 270 und Verschärfung der „Zumutbarkeitsregeln“ zur Annahme von Billigstjobs. Beides gehört zusammen und ist Teil der perfiden Strategie der Bosse und ihrer Handlanger in der Politik. Arbeitslose werden gezwungen sich als Lohndrücker zu verdingen und die Angst vor Arbeitslosigkeit macht Jugendliche mit Ausbildungsplatz oder Job erpressbar.
Dieser Kurs der Großen Koalition ist ein Generalangriff gegen junge Arbeitslose, Azubis und Schüler – entsprechend kann die Antwort nur eine Große Koalition der Gegenwehr sein.
  • Ausbildungsplatzabgabe jetzt!
  • Weg mit den Hartz-Gesetzen!
  • Drastische Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich – das Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

Aushöhlung des Jugendarbeitsschutzes geplant: Bald Schuften bis kurz vor Mitternacht?


Wenn es um Steigerung ihres Profits geht, kennen die Bosse keine Rücksicht, auch nicht auf Jugendliche unter 18. Die neueste Idee der Kapitalisten, der CDU und von SPD-Münte: Das Jugendarbeitsschutzgesetz, das Azubis oder Jungarbeiter unter 18 vor gesundheitlichen Gefahren und Überlastung schützen soll, drastisch verschlechtern. Sie wollen:
  • Die Pausenzeiten halbieren
  • Die Nachtruhe beschneiden (Arbeit generell zwischen 6 und 22 Uhr, in Gaststätten bis 23 Uhr möglich)
  • Samstagsarbeit für alle möglich machen, Sonntagsarbeit in vielen Branchen
  • Das Verbot der körperlichen Züchtigung von Azubis streichen
Diese Schweinereien, die schwere Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Lebensfreude der Azubis haben werden, rechtfertigen sie damit, der Jugendschutz sei ein „Ausbildungshemmnis“. Dieses Argument ist so alt wie falsch. Das zeigt die Praxis der letzten Jahre, in denen schon so viele Azubi-Rechte abgebaut wurden, dass es quietscht. Das Ergebnis: Ausbildungskatastrophe im Quadrat! Hinter dem Ruf der Bosse nach mehr Flexibilität und Bürokratieabbau versteckt sich nur die Gier nach mehr Profit.

Wir sagen: Hände weg vom Jugendarbeitsschutz und anderen Azubi-Rechten! Ausbilden statt Ausbeuten!

Kundgebung und Demo:
Stuttgart, 21. Oktober 2006 11 Uhr Marienplatz


>> Kampagnenhomepage der DGB-Jugend: www.haendeweg.net.ms

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